ORGANISIERT EUCH IN GENOSSENSCHAFTEN! Die Zeit ist wieder reif, dass sich Menschen auf ihre eigene Kraft besinnen und die Möglichkeiten der organisierten Selbsthilfe ausschöpfen. Wie in der Gründerzeit der modernen Genossenschaften können wir eigene demokratisch kontrollierte Organisationen schaffen, die regional arbeiten, für Menschen, die ihre Führungskräfte selbst wählen und denen sie vertrauen können. Dafür ist die Genossenschaft als Rechtsform für einen Wirtschafts- und/oder Sozialverein mit dem Zweck der Mitgliederförderung prädestiniert.
In Genossenschaften lässt sich das vereinen, was oft unvereinbar scheint: Individualismus, Eigeninteresse und Solidarität; Privateigentum (als Individual- und Gemeinschaftseigentum); Vorteile des Kleinbetriebs (Ortskenntnis, örtliches Vertrauen, geringe Transaktionskosten) mit den Vorteilen des Großbetriebs (Skaleneffekte, Auslagerung, Aufgabenteilung nach dem Subsidiaritätsprinzip); die Fähigkeit, Betroffene zu Beteiligten zu machen, das heißt, die von den Folgen des Wandels Betroffenen an der Lösung der durch den Wandel entstehenden Probleme zu beteiligen; Interessen von Kapitalgebern und Kunden vereinen, da Träger und Nutzer bei Genossenschaften im Prinzip die gleichen Personen sind (Identitätsprinzip).
Die Rechtsform der Genossenschaft bietet für die Überbrückung von scheinbaren Gegensätzen sowohl den notwendigen Rechtsrahmen als auch die Erfahrung. Sie kann Impulse für die Entwicklung regionaler Wirtschaftskonzepte geben und bietet uns die Chance, eine neue Gründer- und (Eigen)Kapitalkultur zu entwickeln.
Unser Verbandsjurist Karl Staudinger hat beim Pfingstsymposium 2017 die brennendsten Fragen rund um Genossenschaften beantwortet.